Dezember

Sardinien im Winter

Es weihnachtet sehr ­ aber anders: 20 Grad und Sonne, Sandburgen bauen und Sonnenbaden – statt Glühwein trinken mit kalten Füßen auf überfüllten Weihnachtsmärkten. Wir sind dem Weihnachtsrummel entkommen und genießen die Einsamkeit im Norden Sardiniens. Die Tage sind wunderschön aber kurz. Sonne ab halb zehn und richtig warm zwischen elf und vier, dann wird es kühl und um halb sechs ist es stockdunkel. Der Rhythmus gefällt den Kindern: morgens im Bett noch einen warmen Kakao trinken und dabei eine Geschichte von Astrid Lindgren hören (was heißt: Papa liest vor), dann Frühstück-Brunch in der Sonne und ab zum Strand bis die Sonne untergeht. Bei einbrechender Dunkelheit noch gemütlich eine warme Dusche und ab zum Abendessen, gefolgt von einer Gutenachtgeschichte. So leben die Kids derzeit. Die Eltern passen sich an. Ach und was hab ich mir alles vorgenommen, was ich so erledigen wollte. Die Liste wird nicht viel kürzer aber die Tage, die mir hier noch bleiben, schon. Es ist wie immer: die Zeit rast davon ­ aber was solls. Das was man beim Segeln und Leben auf dem Schiff lernt ist: Geduld. Windfinder prognostiziert für Donnerstag und Freitag Sturm mit 50 Knoten; mal gespannt. Wir liegen (nun) gut vertäut in der Marina.