Die Tage sind schneller vorbei als man es fassen kann. Das Schöne ist, man lebt ohne Uhr und ohne Zeitdruck, sehr entspannt und natürlich. Die Kids machen morgens nach dem Frühstück Schule, vorher gehen sie eine Runde schwimmen, ich arbeite ein wenig an meinen Manuskripten und Texten und schon ist es später Nachmittag, eine Runde Schwimmen, Abendessen, Lesen und Heiabett. Tagsüber ist es heiß, da ist der beständige Wind aus Ost sehr angenehm. Vieles wäre am Schiff zu arbeiten aber man wird träge und schiebt immer wieder auf morgen. Unsere Crew hat sich verkleinert, unsere Gäste Ede und Ezia sind am Montag nach Bogota geflogen. Für uns war das ein bürokratisches Desaster. Wir haben sie brav und ordnungsgemäß in dem elektronischen webbasierten Clearence Programm, das Antigua bewirbt, ausgecheckt und sind sicherheitshalber noch mal zum Customs und Immigration Office gegangen, um uns zu erkundigen, dass alles richtig sei. Dort war man absolut verärgert, dass die beiden nicht selbst gekommen waren und forderte erst mal alle möglichen Schiffspapiere nach. Also zurück zum Schiff, Papiere geholt und wieder hin. Der Customs Mann ließ uns dann 1,5 Stunden warten, um dann zu sagen, er sei wohl doch nicht zuständig, mit Verweis an das Immigration Office. Dort interessierten die Papiere niemanden und man drohte uns mit der Beschlagnahme und Stillegung unserer Yacht und meinte, wir sollten wiederkommen und alles regeln, wenn wir ausklarieren. Fazit: nichts geregelt, 3 Stunden Zeit für nichts. Erfahrung wieder mal: Beamtenwillkür, der man ausgeliefert ist und Kopfschütteln. Immerhin hat Antigua als Staat nur rund 70.000 Einwohner, nicht mehr als eine deutsche Kleinstadt und ist im Staatshaushalt absolut defizitär und verschuldet. Mein Tipp: weniger Bürokratie und mehr Freundlichkeit und Service für die Gäste und Touristen. Aber das will wohl niemand hören. Im Guinnessbuch der Rekorde war einmal zu lesen, dass Antigua der Staat mit der höchsten Korruptionsrate und der höchsten Zahl an Heiraten sei. Das verstehe einer