Winddüsen und eine Never again Marina
Wir sind von Gomera aus mit südöstlichem Kurs und einem kräftigen halben Wind gesegelt. Der Wind war eine sog Düse korrekter Akzelerationszone – und kaum aus der Marina La Gomera hatten wir statt 8 plötzlich 28 Knoten. Wir waren gewappnet und konnten mit 7 Knoten Richtung Teneriffa rauschen. Etwa 4 Meilen vor der Insel plötzlich totale Flaute; wir mußten motoren. Als wir um das südliche Kap herum waren, traf uns wieder eine Düse, aber diesmal auf die Nase mit 28 bis 35 Knoten Wind und entsprechenden Wellen. In der Marina San Miguel de Tenerife pfiff der Wind noch immer mit 24-26 Knoten aber das Wasser war dank des Wellenbrechers ruhiger. Trotzdem war das Anlagen kein Spaß, vor allesm weil uns eine ziemlich kleine Lücke zwischen zwei anderen Yachten zugewiesen wurde. Eigentlich hatten wir vor, hier eine Weile zu bleiben und von hier aus unter anderem die Insel zu erkunden. Aber:…. Die Beschreibung im Revierführer von Anne Hammick klang sehr postiv. Auch die mehrsprachige Webseite der Marina war vielversprechend. Aber:.. die Wirklichkeit sah und sieht ganz anders aus, so dass wir nach 12 Stunden die Flucht ergriffen und zurück nach Gomera segelten. Der anwesende diensthabende MarinaMann war hilfsbereit und freundlich, wenngleich er auf die Anfrage per Funk überhaupt nicht reagierte. Die Fingerpontons waren ok; Wasser und Strom gab es auch. Aber das wars. Sonst nichts. Halt: ein gelbes Touristen-Uboot lag noch vor dem Anmeldeterminal. Aber sonst: Trostlose Einöde, keinerlei Infrastruktur. Keine Läden, kein Supermarkt, keine Sportangebote, kein Strand oder Bademöglichkeit. Drumherum Wüste und Betonbauten und in der Ferne ein Golfplatz. Im Halbstundentakt Flieger im Tiefflug, die im nahen Airport landeten. Internet nur in der winzigen Bar am Rezeptionsgebäude. Für die gesamte Marina waren jeweils zwei Duschen und Toilettenfür Männlein und Weiblein in Betrieb; am anderen Ende der Marina gab es das gleiche noch mal aber geschlossen. Als Familie hatten wir gehofft, ein paar Tage mit den Kindern hier zu verbringen und ein wenig Wassersport oder andere nette Dinge mit den Kids zu machen. Aber man konnte nur auf dem Schiff hocken, die Betonwände anstarren oder unter Deck Schutz vor dem ungemütlichen Wind zuchen. Fazit: never again. Wir haben uns gefragt ob die Autorin des Revierführers wirklich hier war oder irgendwo abgeschrieben hat; und die andere Message: traue keiner Webseite und sei sie noch so schön.